Kartierungsbüro Hintsche GmbH

Fledermäuse:

Weltweit sind über 1.400 Fledermausarten bekannt. Damit bilden sie die zweitgrößte Säugetierordnung. In Deutschland leben 24 Arten durchgehend. Zusätzlich treten auch der Riesenabendsegler (Nyctalus lasiopterus) und die Europäische Bulldoggfledermaus (Tadarida teniotis) gelegentlich als Gäste bei uns auf. Die Europäische Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersii) gilt leider in Deutschland als ausgestorben. Während in den Tropen viele Arten sich von Nektar, Früchten, Insekten, Spinnen und manche auch von kleinen Wirbeltieren oder sogar Blut ernähren, gelten die einheimischen Arten allgemein als insektivor, d.h. sie ernähren sich von Insekten und Spinnen. Bei Wasser- und Teichfledermaus ist aber nicht auszuschließen, dass sie gelegentlich auch kleine Fische fangen und der Riesenabendsegler erbeutet durchaus auch kleine Vögel.

Gefährdung und Kartierungsmethoden:

Während manche Arten wie die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) sehr häufig sind, handelt es sich bei anderen Arten wie der Großen Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) eher um Raritäten. Allen Fledermausarten gemeinsam ist aber, dass sie im Anhang IV der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie gelistet sind, d.h. es handelt sich nach europäischem Recht um geschützte Arten. Dadurch spielen sie auch eine große Rolle bei Bau- und Planungsprojekten als auch bei vielen sonstigen Eingriffen in Naturräume. Von besonderem Interesse sind dabei auf der einen Seite wichtige Lebensstätten wie Überwinterungs- und Fortpflanzungsquartiere, auf der anderen Seite stark genutzte Flugkorridore zwischen Sommer- und Winterquartieren sowie zwischen Jagdrevieren und Ruhestätten. Da Fledermäuse oft ziemlich versteckt leben, werden für ihren Nachweis häufig verschiedenste technische Hilfsmittel eingesetzt. Dies reicht von Taschenlampen, Spiegeln, Endoskop- und Wärmebildkameras bei der Quartiersuche an Bäumen und Gebäuden bis hin zum Einsatz von Ultraschallaufnahmegeräten mit komplexen Rufanalyseprogrammen.

 

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