Familia Talpidae G.
Fischer von Waldheim, 1814
(Familie Maulwürfe/Moles):
· 74 Arten in 19 Gattungen, davon neun Arten noch
unbeschrieben.
· Taxonomie/Phylogenie/Etymologie: Ursprünglich
als Talpini beschrieben. Nominotypische Gattung Talpa Linnaeus, 1758;
nominotypische Art Talpa europaea Linnaeus, 1758. Der Stammbaum
richtet sich nach der Ergebnissen von He et al. (2017). Thomas (1912)
teilte die Maulwürfe in die fünf Unterfamilien Condylurinae, Desmaninae,
Scalopinae, Talpinae und Uropsilinae, was Simpson (1945) übernahm und woran
sich auch Ellerman & Morrison-Scott
(1951, 1966) orientierten. Van Valen
(1967) reduzierte die Zahl der Unterfamilien auf die drei Taxa Desmaninae, Talpinae
und Uropsilinae.
Die Talpinae wiederum unterteilte er in Scaptonychini,
Talpini,
Urotrichini,
Scalopini
und Condylurini.
Corbet &
Hill (1991) folgten der Einteilung in drei Unterfamilien. Hutterer
(2005) führte wieder die Unterfamilie Scalopinae ein, die sich weiter in Condylurini
und Scalopini
unterteilen. Die Desmanen hingegen gliederte er als Tribus Desmanini in die Unterfamilie Talpinae
ein, die außerdem die Gattungsgruppen Scaptonychini, Talpini,
Urotrichini
und neu eingeführt Neurotrichini enthält. Die Spitzmausmaulwürfe
verblieben in der eigenen Unterfamilie Uropsilinae. He et al.
(2017) unterscheiden aufgrund der Resultate ihrer Analysen von 19 Genen der
Kern-DNA sowie zwei Genen der mitochondriellen DNA nur noch in die
Unterfamilien Talpinae
und Uropsilinae,
die sich demnach bereits vor ca. 47 Millionen Jahren voneinander trennten.
Innerhalb der Talpinae
spalteten sich nach He
et al. (2017) als erstes die Scalopini vor ca. 37
Millionen Jahren ab. Vor ca. 35 Millionen Jahren fand eine weitere Spaltung in
zwei Zweige mit jeweils drei Gattungsgruppen statt. Der erste Zweig enthält die
Tribus Scaptonychini
(Abspaltung vor ca. 30 Mio. Jahren), Neurotrichini und Urotrichini
(Trennung vor ca. 27 Mio. Jahren), der zweite die Tribus Talpini (Abspaltung vor ca.
35 Mio. Jahren), Condylurini und Desmanini (Trennung vor ca. 33 Mio. Jahren). Krystufek & Motokawa (2018, 2020)
übernahmen diese Systematik größtenteils, strichen aber die Tribus
Neurotrichini und Scaptonychini. Stattdessen gliederten sie die Gattungen Neurotrichus und Scaptonyx
in die Gattungsgruppe Urotrichini ein. Bei der hier vorliegenden
Systematik werden die Tribus Neurotrichini und Scaptonychini aufgrund
ihrer langen separaten Entwicklung beibehalten. Der Familienname Talpidae
leitet sich vom lateinischen talpa für
„Maulwurf“ ab.
· Synonyme: Orycteri de Blainville, 1834 (keine
nominotypische Gattung vorhanden).
· Bestand: 1 Art Vom Aussterben bedroht; 2 Arten Stark gefährdet; 1 Art Gefährdet; 1 Art Potenziell gefährdet
(Vorwarnliste); 34 Arten Nicht gefährdet; 5
Arten Daten
defizitär; 29 Arten Nicht bewertet;
präkolumbisch ausgestorbene Arten sind nicht berücksichtigt.
· Literatur: Blainville (1834); Corbet &
Hill (1991); Ellerman &
Morrison-Scott (1951, 1966); Fischer (1814);
He et al. (2017); Hutterer (2005);
Krystufek & Motokawa (2018,
2020); Linnaeus (1758); Simpson (1945); Thomas (1912); Van
Valen (1967).
Subfamilia Uropsilinae Dobson, 1883 (Unterfamilie Spitzmausmaulwürfe/Shrew-like Moles):
· 18 Arten in einer Gattung, davon acht Arten noch
nicht beschrieben.
· Taxonomie/Phylogenie/Etymologie: Ursprünglich
als Uropsili beschrieben und von Thomas (1912) in Uropsilinae
umgeformt. Nominotypische Gattung Uropsilus Milne-Edwards, 1871; nominotypische
Art Uropsilus soricipes Milne-Edwards, 1871. Nach den
Ergebnissen von He
et al. (2017) trennten sich die Spitzmausmaulwürfe und die Echten Maulwürfen
vor 42-57 Millionen Jahren. Die rezenten Arten der Unterfamilie Uropsilinae
wurden in der Vergangenheit teilweise in die drei Gattungen Nasillus Thomas, 1911, Rhynchonax Thomas,
1911 und Uropsilus Milne-Edwards,
1871 eingeteilt. Die
Einteilung erfolgte aufgrund von dentalen Unterschieden, was sich aber als
problematisch herausstellte, da die Dentition teilweise variabel sein kann (Osgood, 1937).
Inzwischen gelten Nasillus und Rhynchonax aber als Synonyme von Uropsilus (Ellerman
& Morrison-Scott, 1966; Hoffmann, 1984; Hutterer, 2005; Kryštufek & Motokawa, 2018, 2020, 2023).
Die Gattungen Desmanella Engesser,
1972, Mystipterus Hall, 1930
und Theratiskos van den
Hoek Ostende, 2001 enthalten nur fossile Formen.
· Synonyme: Uropsilini Winge, 1917.
· Bestand: 2 Arten Nicht
gefährdet; 2 Arten Daten
defizitär; 14 Arten Nicht bewertet; präkolumbisch ausgestorbene Arten
sind nicht berücksichtigt.
· Literatur: Dobson (1883); Ellerman
& Morrison-Scott (1966); Engesser (1972); Hall (1930); He et al. (2017); Hoffmann
(1984); Hutterer
(2005); Kryštufek & Motokawa (2018, 2020,
2023); Milne-Edwards (1871); Osgood (1937);
Thomas (1911,
1912a, b); Van den Hoek Ostende (2001); Winge (1917).
Subfamilia Talpinae G. Fischer von Waldheim, 1814 (Unterfamilie Echte Maulwürfe/True Moles):
· 56 Arten in 18 Gattungen, davon eine Art noch
nicht beschrieben.
· Taxonomie/Phylogenie: Ursprünglich als Talpini
beschrieben. Nominotypische Gattung Talpa Linnaeus, 1758;
nominotypische Art Talpa europaea Linnaeus, 1758.
Der Stammbaum richtet sich nach He et al. (2017).
Innerhalb der Talpinae spalteten sich nach He et al. (2017) als erstes die Scalopini vor ca. 37
Millionen Jahren ab. Vor ca. 35 Millionen Jahren fand eine weitere Spaltung in
zwei Zweige mit jeweils drei Gattungsgruppen statt. Der erste Zweig enthält die
Tribus Scaptonychini (Abspaltung
vor ca. 30 Mio. Jahren), Neurotrichini
und Urotrichini
(Trennung vor ca. 27 Mio. Jahren), der zweite die Tribus Talpini (Abspaltung vor ca. 35 Mio.
Jahren), Condylurini und Desmanini
(Trennung vor ca. 33 Mio. Jahren). Krystufek
& Motokawa (2018, 2020) übernahmen diese Systematik
größtenteils, strichen aber die Tribus Neurotrichini
und Scaptonychini.
Stattdessen gliederten sie die Gattungen Neurotrichus und Scaptonyx
in die Gattungsgruppe Urotrichini
ein. Bei der hier vorliegenden Systematik werden die Tribus Neurotrichini und Scaptonychini
aufgrund ihrer langen separaten Entwicklung beibehalten.
· Bestand: 1 Art Vom
Aussterben bedroht; 2 Arten Stark gefährdet;
1 Art Gefährdet; 1 Art Potenziell
gefährdet (Vorwarnliste); 32 Arten Nicht
gefährdet; 3 Arten Daten
defizitär; 16 Arten Nicht bewertet; präkolumbisch ausgestorbene Arten
sind nicht berücksichtigt.
· Literatur: Fischer
(1814); He et al. (2017);
Krystufek & Motokawa (2018, 2020); Linnaeus
(1758).